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"Das war die beste Famulatur, die ich je gemacht habe“

„Ich hätte mir vorher nie vorstellen können, wie spannend und erfüllend die Tätigkeit eines Landarztes ist“, lautet unisono das Fazit von Studierenden nach einer Famulatur in einer Landarztpraxis. Damit keine finanzielle Hürde Studierende davor zurückschrecken lässt, praktische Erfahrungen in einer Landarztpraxis zu sammeln, stellen die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und die Techniker Krankenkasse Landesvertretung Bayern auch dieses Jahr wieder Fördermittel zur Verfügung.

Christian Bredl und Dr. Markus Beier gaben im Dezember 2019 bekannt, dass das gemeinsame Famulatur-Förderprojekt auch 2020 weitergeführt wird.
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„Ich hätte mir vorher nie vorstellen können, wie spannend und erfüllend die Tätigkeit eines Landarztes ist“, lautet unisono das Fazit von Studierenden nach einer Famulatur in einer Landarztpraxis. So wertvoll diese Erfahrungen sind, so schwierig ist es für viele angehendende Medizinerinnen und Mediziner diese Erfahrungen überhaupt machen zu können. Der Grund: Während einer Famulatur auf dem Land entstehen zusätzliche Kosten für Unterkunft und Anreise, da die Wohnung am Studienort für die einmonatige Abwesenheit nicht aufgegeben werden kann. „Diese finanzielle Hürde darf nicht dazu führen, dass Studierende davon abgeschreckt werden, praktische Erfahrungen in einer Landarztpraxis zu sammeln. Wir brauchen dringend junge Mediziner, die sich später als Fachärztin oder Facharzt für Allgemeinmedizin auf dem Land niederlassen“, erklärt Dr. Jakob Berger, Vorstand der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und niedergelassener Hausarzt in Meitingen in Schwaben.Im Jahr 2015 hat die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband deshalb gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse in Bayern ein Förderprojekt gestartet, das in diesem Jahr zum 6. Mal stattfindet. 25 Studierende, die ihre Famulatur heuer in einer Landarztpraxis in Bayern ableisten, erhalten dafür bis zu 600 Euro als Unterbringungs- und Reisekostenzuschuss. Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes und niedergelassener Hausarzt in Erlangen: „Gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse in Bayern zeigen wir klar Flagge, uns für den hausärztlichen Nachwuchs gerade in den ländlichen Regionen einsetzen zu wollen. Dabei dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass wir auch in einzelnen städtischen Regionen noch stärker für den hausärztlichen Nachwuchs werben müssen.“

Christina Wotzinger fühlte sich vom ersten Tag an bei Dr. Wartner in den Praxisalltag eingebunden.
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Neu in diesem Jahr ist die Ausweitung der Förderung von 20 auf 25 Studierende sowie eine Vereinfachung bei der Abwicklung, wie Christian Bredl, Leiter der TK-Landesvertretung Bayern, erklärt: „Aufgrund der guten Erfahrungen mit über 100 Studierenden, die wir seit 2015 unterstützt haben, können wir zudem den Ablauf der Antragstellung vereinfachen: Die Förderung gibt es nun als Pauschale. Das bedeutet für alle weniger Verwaltungsaufwand.“ Die Pauschalförderung beträgt dabei grundsätzlich 500 Euro. Sie erhöht sich auf 600 Euro, wenn die Famulatur-Praxis mehr als 80 Fahrtkilometer vom Universitätsstandort entfernt liegt.
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Wie wichtig eine Famulatur in einer Landarztpraxis ist, zeigen auch die Aussagen der Studierenden. „Ich war überrascht, wie breit das Spektrum ist, das man als Hausärztin abdeckt. Und ich habe erlebt, wie wichtig menschliche Ansprache ist“, findet Michaela Düsenberg, die an der FAU Erlangen-Nürnberg Medizin studiert, nach ihrer Famulatur bei Allgemeinärztin Dr. Cordula Braun-Quentin in Dormitz bei Forchheim. Kein Wunder, denn in den täglichen Praxisbetrieb war die Studentin voll eingebunden. „Ob Fäden ziehen, Blutdruck messen, die Abklärung von Herz und Lunge oder die Anamnese von neurologischen Erkrankungen, Michaela war bei allen Untersuchungen dabei. Ich habe sie möglichst viel selbst machen lassen und sie auch auf Hausbesuche mitgenommen, damit sie ein realistisches Bild von unserer Arbeit bekommt“, erzählt Dr. Braun-Quentin.

„Ich wollte unbedingt eine Famulatur auf dem Land machen, weil man hier mehr sieht als in einer Hausarztpraxis in der Stadt. Ich kann mir auch vorstellen, mich später auf dem Land niederzulassen“, lautete das Fazit von Nikolas Neuhaus, der in Würzburg Medizin studiert und bei Dr. Michael Jovnerovski in Karlstadt famulierte.

„Schon in den ersten Tagen habe ich gelernt, auf die Patienten zuzugehen und den Patienten als Ganzes zu sehen. Das ist spannend und sehr erfüllend“, berichtet Lisa Wey, die für einen Monat ihre Studienstadt Leipzig mit dem Dorf Wertach im Allgäu getauscht hat, um Bernhard Wagner über die Schulter zu schauen. Der Facharzt für Allgemein- und Notfallmedizin: „Wenn wir Nachwuchs wollen, dann müssen wir den jungen Medizinstudierenden auch zeigen, wie unsere Arbeit aussieht.“

„Das 1-1 Teaching war eine ganz neue Erfahrung“, freut sich Christina Wotzinger, die in Freiburg Medizin studiert, nach ihrer Famulatur bei Dr. Anton Wartner in Arnstorf im Landkreis Rottal-Inn.

„Ich möchte einen Beruf, der mich erfüllt und mir Spaß macht. Und der sich irgendwann auch mal mit einer Familie vereinbaren lässt. Insofern ist die Allgemeinmedizin schon mal in meiner engeren Auswahl“, erklärt Daniela Schlosser, die in Regensburg Medizin studiert, nach ihrer Famulatur in der Hausarztpraxis von Dr. Renate Waas und Kollegen in Bogen.

Und Sonja Rieß, die in Marburg Medizin studiert, schwärmt nach ihrer Zeit bei Dr. Michael Rosenberger in Breitenberg im Landkreis Passau: „Gerade in einer Landarztpraxis sieht man sehr viel. Man weiß nie, was einen beim nächsten Patienten erwartet. Das ist herausfordernd und spannend. Das war die beste Famulatur, die ich je gemacht habe.“

 

 

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