Zum Hauptinhalt springen


Bayerischer Hausärzteverband Tätigkeitsbericht 2024

verfasst am 14. März 2025
Der jährliche Tätigkeitsbericht des Bayerischen Hausärzteverbandes ist eine gute Gelegenheit, die Verbandsarbeit des zurückliegende Jahres Revue passieren zu lassen und sich wichtige Ereignisse noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Der jährliche Tätigkeitsbericht des Bayerischen Hausärzteverbandes ist eine gute Gelegenheit, die Verbandsarbeit des zurückliegende Jahres Revue passieren zu lassen und sich wichtige Ereignisse noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.

Politische Verbandsarbeit 2024

Das gesundheitspolitische Jahr 2024 begann ebenso wie es nun endet: mit unerfüllten politischen Versprechungen an die Hausärztinnen und Hausärzte. Steigende Praxis- und Personalkosten, ein immer höheres Patientenaufkommen und Personalmangel setzten die hausärztlichen Praxen weiter unter Druck und führten im Herbst 2023 zu einer bundesweiten Protestaktion der Hausärztinnen und Hausärzte, die der Bayerische Hausärzteverband unterstützte.

GSVG – das wichtigste Gesetzesvorhaben 2024 aus hausärztlicher Sicht

Anfang 2024 reagierte die Bundesregierung und kam der Aufforderung von hausärztlicher Seite – auch des Bayerischen Hausärzteverbandes - nach einem Krisengipfel in Berlin nach. Im Anschluss an das Treffen auch mit Vertreterinnen und Vertretern des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, versprach Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach eine Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen, Vorhaltepauschalen und Entbürokratisierung. Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) wurde aus hausärztlicher Sicht zum wichtigsten Gesetzesvorhaben auf Bundesebene.

Der Krisengipfel war zentrales Thema derersten Folge in der Reihe Bayern Doc, einemPodcast des Bayerischen Hausärzteverbandes, der im Januar 2024 startete: Dr. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzender Bayerischen Hausärzteverband, sprach mit dem Bundesvorsitzenden Dr. Markus Beier über die aktuelle berufspolitische Lage.

Am Bayerischen Hausärztetag am 19. und 20. April 2024 in Augsburg setzten Vertretende der Hausärzteschaft auf das angekündigte GVSG und erwarteten eine klare Stärkung der hausärztli-chen Versorgung.

Am 22. Mai 2024 passierte ein GSVG-Entwurf das Bundeskabinett, in dem wichtige angekündigte Vorhaben nicht mehr enthalten waren, der aber dennoch weitreichende positive Veränderungen für die ambulante hausärztliche Versorgung vorsah. Dann geschah lange nichts. Wiederholt forderte auch der Bayerische Hausärzteverband eine zügige Umsetzung des Gesundheitsversorgungs-stärkungsgesetzes. Mit dem Bruch der Ampelkoalition Anfang November rückte das GSVG in weite Ferne. Immerhin zeichnete sich Mitte Januar 2025 ab, dass zumindest zwei Punkte aus dem GSVG noch vor den Neuwahlen im Februar 2025 beschlossen und umgesetzt werden können: Die Ent-budgetierung für Hausärztinnen und Hausärzte sowie eine quartalsübergreifende Versorgungspau-schale zur Behandlung chronisch kranker Patienten, die keinen intensiven Betreuungsaufwand aufweisen.

Durch das Ampel-Aus blieben neben dem GSVG weitere Gesetzesvorhaben auf Bundesebene. Dazu gehört das „Gesundes-Herz-Gesetz. Speziell die Pläne, die Verschreibung von Statinen entgegen den bisherigen Leitlinien deutlich auszubauen, stießen beim Bayerischen Hausärzteverband auf größtes Unverständnis.

Auf der Strecke geblieben ist auch das Pflegekompetenzgesetz. Hierzu befand sich ein Entwurf bereits auf der Zielgeraden, der aus Sicht des Bayerischen Hausärzteverbandes allerdings noch nicht ausgereift war. Denn im Entwurf fehlten nichtärztliche Gesundheitsberufe wie MFA, VERAH sowie die noch jungen akademischen Qualifikationen Primary Care Manager (PCM) und Physician Assistant, die vor allem mit Blick auf das Teampraxis-Konzept HÄPPI eine wichtige Rolle spielen. Unklar ließ der Gesetzesentwurf auch, ob es bei der vorgesehenen Kompetenzerweiterung für Pflegefachpersonen um erweiterte Delegations- oder darüber hinaus um Substitutionsmöglichkeiten geht. Substitution hausärztlicher Leistungen lehnt der Bayerische Hausärzteverband nach wie vor ab.

Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz mit unabsehbaren Folgen

Über die Ziellinie hat es dagegen das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ge-schafft – mit unabsehbaren Folgen für die hausärztliche Versorgung. Hauptkritikpunkt aus Sicht des Bayerischen Hausärzteverbandes: Künftig können bestimmte Kliniken die ambulante haus- und gebietsfachärztliche Versorgung übernehmen. Hausärztliche Versorgung gehört jedoch in die Hausarztpraxen und nicht in anonyme Krankenhäuser.

Auch der Dauerbrenner Digitalisierung ging in diesem Jahr mit ePa und eAU in eine neue Runde. Ob sie ein Gewinn für die Patientenversorgung wird, hängt aus Sicht des Bayerischen Hausärzte-verbandes vor allem davon ab, wie gut sie technisch umgesetzt wird.

Teampraxiskonzept HÄPPI als Lösung

Den bestehenden Herausforderungen durch Demographie und Kostendruck setzt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband das Konzept HÄPPI – Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell – auf Basis der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) entgegen. Mit dem Häppi-Konzept haben Hausärztinnen und Hausärzte eine klare Zukunftsstrategie entwickelt, wie trotz des zunehmenden Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten sowie MFAs Patientinnen und Patienten weiter gut versorgt werden können. Der Bayerische Hausärzteverband hat die klare Erwartung, dass Politik und Krankenkassen dabei im Interesse der Bürgerinnen und Bürger vollumfänglich unterstützen und keine kontraproduktive Parallelstrukturen aufbauen oder weitere Bürokratieauflagen einführen werden.

Um die Rahmenbedingungen zur Umsetzung von HÄPPI ging es im einstimmig verabschiedeten Leitantrag Politik der Delegiertenversammlung am Bayerischen Hausärztetag in Augsburg. Darin forderten die Delegierten die stärkere politische und finanzielle Förderung von Teamstrukturen in der interprofessionellen Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten.

Mit der Politik steht der Bayerische Hausärzteverband bereits im Austausch zu HÄPPI. So stellte der Bayerische Hausärzteverband das zukunftsfähige Teampraxiskonzept Anfang Februar dem Arbeitskreis Gesundheit, Pflege und Prävention der CSU-Fraktion vor. Beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention wurde die Unterstützung für ein Modellprojekt im kommenden Jahr beantragt.

Bayerischer Hausärztetag in Augsburg: Hausärzteschaft zeigt Flagge gegen Extremismus

Unter dem Motto „Hausärztliche Teampraxis - Beste Versorgung aus einer Hand“ ging es am 31. Bayerischen Hausärztetag vom 19. bis 20. April in Augsburg um weitere Aspekte zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung. Kernforderungen der Delegiertenversammlung waren ein Ausgleich für gestiegene Personal- und Praxiskosten, die Bewerbung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) durch die gesetzlichen Krankenkassen, die Abschaffung von HZV-Obergrenzen, mehr Transparenz und Regulierung, um den Ausverkauf des Gesundheitssystems an investorengesteuerten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zu verhindern, sowie eine ambulante gebietsfachärztliche Struktur im Rahmen der HZV.

Außerdem soll nach Ansicht der Delegierten die kontinuierliche hausärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten in einem hausärztlichen Betreuteam durch die Förderung des freiwilligen Primärarztsystems im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) gestärkt werden.

Flagge zeigten Bayerns Hausärztinnen und Hausärzte auch mit dem ebenfalls einstimmig verabschiedeten Leitantrag für Toleranz. Angesichts der Pläne rechtsextremistischer Kreise zur massenhaften Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund gehe es darum, sich klar gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung positionieren. Als Ehrengast auf dem Podium stellte Dr. Philipp Hildmann, Geschäftsführer des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, die gemeinsame Plakataktion „Unser Herz schlägt nicht rechtsextrem“ vor, das mittlerweile viele Kolleginnen und Kollegen in ihren hausärztlichen Praxen aufgehängt haben.

Tag der Hausarztmedizin erstmals mit bundesweiten Aktionen

„Gesundheit ist wertvoll“ – unter diesem Motto fand am 8. Mai 2024 der erste bundesweite „Tag der Hausarztmedizin“ statt, an dem sich auch der Bayerische Hausärzteverband aktiv beteiligte - zum Beispiel einer Aktion im Rahmen des Bayerischen Hausärztetages: An einer Pinwand konnten Delegierte und Teilnehmende am Bayerischen Hausärztetag ihre Gedanken zum Motto und zur Hausarztzentrierten Versorgung mitteilen.

Darüber hinaus lud der Bayerische Hausärzteverband rund um den Tag der Hausarztmedizin Politi-kerinnen und Politiker in Hausarztpraxen ein, um ihnen Einblick in die hausärztliche Versorgung zu gewähren und mit ihnen darüber zu sprechen, wie auch künftig eine hochwertige, wohnortnahe hausärztliche Versorgung sichergestellt werden kann. Den Anfang machte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach mit einem Besuch in einer Münchner Praxis, wo sie über die Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung und den Stand der Digitalisierung in den Praxen sprach.

Delegiertenversammlung im Schatten des Ampel-Aus

Die Delegiertenversammlung Mitte November 2024 in Nürnberg fand statt im Schatten des Bruchs der Ampelkoalition. Mit einer Reihe von einstimmig verabschiedeten Anträgen fordern die Delegierten Politik und Krankenkassen auf, Worten Taten folgen zu lassen.

Handlungsbedarf sehen die Delegierten unter anderem bei den Krankenkassen. Diese sollen „im Rahmen der Vertragsverhandlungen zu den Verträgen der Hausarztzentrierten Versorgung für eine ausreichende Finanzierung der notwendigen Transformationsprozesse der hausärztlichen Praxen sorgen“.

Von der Bundespolitik fordern die Delegierten, die Novelle der veralteten Gebührenordnung für Ärztinnen und Ärzte vom BMG endlich umzusetzen und die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte in der Primärprävention im SGB V generell deutlich auszuweiten und zu stärken. In diesem Sinne solle ihnen auch die Steuerung der Patientinnen und Patienten überlassen bleiben und nicht – wie im Ge-sundheitsdatennutzungsgesetz vorgesehen – auch den Kassen gestattet werden.

Junge Hausärztinnen und Hausärzte im Fokus

Stiftung Bayerischer Hausärzteverband fördert über 100 Praktika

Die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband feierte 2024 ihr zehnjähriges Jubiläum. Seit Stiftungsgründung hat sich die Zahl der Facharztabschlüsse in der Allgemeinmedizin verdoppelt – dazu hat auch die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband ihren Beitrag geleistet. Sie fördert Medizinstudierende auf dem Weg in die Allgemeinmedizin. Hausärztinnen und Hausärzte begleitet und ermutigt die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband beim Schritt in die Niederlassung.

Allein in diesem Jahr hat die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband 20 PJ-Tertiale und 57 Blockpraktika in ländlichen Hausarztpraxen gefördert. Hinzu kommen 35 geförderte Famulaturen über das gemeinsame Förderprojekt mit der Techniker Krankenkassen Landesvertretung Bayern. Ferner unterstützte die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband 2024 insgesamt drei Workshop-Wochenenden „Bavarian Circle“

Nikolausempfang im Zeichen der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband

Das diesjährige Get-Together des Bayerischen Hausärzteverbandes in der Adventszeit in München stand ganz im Zeichen der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband. Schwerpunkte des Empfangs mit Gästen aus Politik, Körperschaften, Verbänden im Gesundheitswesen und der Krankenkassen bildeten die Verleihung des Promotionspreises Allgemeinmedizin der Stiftung und eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Perspektive hausärztliche Tätigkeit – ebnen Stiftungsprojekte den Weg?“ mit der Moderatorin Anouschka Horn.

In der Diskussion konnten die Kernthemen des Bayerischen Hausärzteverbands ausführlich besprochen werden.

Unterstützung für die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband

Das 10-jährige Jubiläum der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband 2024 war auch Anlass für eine Jubiläums-Spendenaktion: Für jede Spende an die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband von mindestens 15 Euro wurde als kleines Dankeschön ein Baum gepflanzt. Damit haben die Spender und Spenderinnen dieses Jahr einen Beitrag zum Erhalt der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung und gleichzeitig zum Klimaschutz geleistet.

Ein gemeinsames Buchprojekt von Stiftung Bayerischer Hausärzteverband und dem fränkischen Sternekoch Alexander Hermann wird im Mai 2025 fertig werden und kann bereits vorbestellt werden – ein Teil des Erlöses kommt der Stiftung Bayerischer Hausärzteverband zugute.

Weitere Informationen unter www.hausaerzte-bayern.de/stiftung

Hausarztzentrierte Versorgung 2024

Die hausärztlichen Praxen hatten in diesem Jahr besonders mit einem wachsenden Kostendruck zu kämpfen. Umso wichtiger ist, dass sich Hausärztinnen und Hausärzte auf die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) verlassen können, wie das zurückliegende Jahr einmal mehr zeigte. In den direkten Verhandlungen mit den Vertragspartnern konnten für die HZV-Verträge mit der Techniker Krankenkasse (TK) und der IKK Classic deutliche Honorarsteigerungen ausgehandelt werden, die den wachsenden Energie-, Praxis- und Personalkosten Rechnung tragen. Auch strukturell wurden die Verträge an die Versorgungsrealität in den hausärztlichen Praxen angepasst und ermöglichen nun eine noch höhere Behandlungsqualität der HZV-Versicherten dieser Krankenkassen.

Einzelheiten sind in einem Infobrief zum HZV-Vertrag und einem Infobrief zum HZV-Vertrag der IKK classic zusammengefasst.

„HZV vor Ort“ bewährt sich

Um noch mehr Hausärztinnen und Hausärzten die HZV als Versorgungsmodell der Zukunft vorstellen zu können und sich über die Vorteile auszutauschen, hat der Bayerische Hausärzteverband das Format „HZV vor Ort“ ins Leben gerufen. Nach der Premiere Ende 2023 folgten 2024 insgesamt fünf weitere Veranstaltungen in verschiedenen Bezirken, zuletzt im oberbayerischen Freising und im niederbayerischen Wallersdorf.

HZV-Powermonat Oktober: Positives Resümee

Extra-Schub für die HZV: Das war auch das Ziel des ersten HZV-Powermonats Oktober. Dahinter verbirgt sich ein bundesweit konzertierter Einschreibemonat unter dem Motto „Die HZV stärkt Praxen und Patienten“. Der Bayerische Hausärzteverband unterstützte mit vielen neuen Materialien und kostenlosen Online-Schulungen zur HZV und zieht ein positives Resümee. Auch bei den Praxisteams kam der HZV-Powermonat überwiegend gut an, wie eine Umfrage des Bayerischen Hausärzteverbandes zeigte. Fazit: Auch im kommenden Jahr soll es wieder einen HZV-Powermonat geben.

Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des HZV-Powermonats leistete das Team der HZV-Praxisberatung des Bayerischen Hausärzteverbandes mit einer Argumentationshilfe zur Patienteneinschreibung, die es als Download im Bestellservice gibt. Sie wurde nicht nur von bayerischen Praxisteams genutzt, sondern stieß auch bundesweit auf positive Resonanz.

Natürlich war das Praxisberatungs-Team nicht nur während des HZV-Powermonats im Einsatz. Das ganze Jahr über ließen sich Hausärztinnen und Hausärzten bei der Umsetzung der HZV in der Praxis beraten und Tipps geben. Auch bei Praxisübergaben standen die Praxisberaterinnen Hausärztinnen und Hausärzten zur Seite und konnten sicherstellen, dass die HZV-Versicherten der abgebenden Kolleginnen und Kollegen auf die jeweiligen Praxisnachfolger/innen umgeschrieben wurden und damit lückenlos im HZV-System weiter versorgt werden konnten.

Fortbildung

Das Fortbildungsangebot 2024 startete auch 2024 wieder mit einem Highlight im Januar 2024, dem 9. Bayerischen Hausärztekongress.
Die nächste Großveranstaltung in Sachen Fortbildung 2024 war der Bayerische Hausärztetag vom 19. bis 20. April in Augsburg – wie gewohnt mit einer breiten Themenpalette für das ganze Praxisteam. Knapp 950 Ärztinnen, Ärzte und MFA nahmen an den Veranstaltungen teil.

Über das ganze Jahr 2024 hinweg bot der Bayerische Hausärzteverband knapp 300 Fortbildungsveranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmenden an, getreu dem Motto „von Hausärztinnen und Hausärzten für Hausärztinnen und Hausärzte“ und selbstverständlich unbeeinflusst von Pharmaunternehmen.

Ein Großteil der Fortbildungen erfolgte in Form von Online-Seminaren – sie sind für die Teilnehmenden praktisch, weil Anfahrtswege entfallen. Allerdings werden auch Präsenzveranstaltungen geschätzt, die über die reine Wissensvermittlung hinausgehen.

Praxisteam / MFA

Hausarztpraxen sind ohne qualifizierte nichtärztliche Mitarbeitende nicht vorstellbar – gerade auch in Zeiten, wo Teampraxis-Modelle wie HÄPPI zunehmend an Bedeutung gewinnen. Deshalb engagiert sich hier der Bayerische Hausärzteverband mit Fortbildungsangeboten und Qualifizierungsmaßnahmen wie die Betriebswirtschaftliche Assistentin in der Hausarztpraxis (BEAH). 2024 kam eine Förderung der Ausbildung zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis hinzu: Wer als Mitglied im Bayerischen Hausärzteverband und HZV-Arzt eine MFA beim IhF für VERAH-Ausbildung anmeldet, erhält automatisch einen Zuschuss zu den Ausbildungskosten in Höhe von 379 Euro durch den Bayerischen Hausärzteverband.

Eine weitere Maßnahme gegen den Fachkräftemangel und zur Stärkung der hausärztlichen Praxisteams, die der Bayerische Hausärzteverband unterstützt, ist der berufsbegleitende Studiengang„Primary Care Management“, kurz PCM. Der neue Bachelor-Studiengang zum/zur PCM (B.Sc.) der FOM richtet sich an MFA mit VERAH- bzw. NäPa-Weiterbildung und setzt damit auf die Weiterqualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits seit Jahren in der hausärztlichen Versorgung arbeiten. Im Studium erhalten sie umfassende Kompetenzen, um Praxisabläufe effektiver zu gestalten und anspruchsvolle, nicht-ärztliche Aufgaben in der Patientenversorgung zu übernehmen.

Eine der ersten Absolventinnen Anfang kommenden Jahres wird Susann Marschner sein, die in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Peter Wienert und Dr. Martin Eder in Schönau am Königsee tätig ist.

Eine weitere Initiative des Bayerischen Hausärzteverbandes im Bereich Praxispersonal trägt bereits Früchte: Die ersten zwei Jahrgänge von Absolventinnen der neuen Qualifizierung zur „Kaufmännischen Assistenz in Hausarztpraxen“ haben in den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft in Sendling ihre Zertifikate erhalten. In neun Monaten anspruchsvoller Ausbildung konnten sie sich erfolgreich für Tätigkeiten am Empfang, Terminvergabe und verwaltungstechnische Aufgaben qualifizieren. 2025 soll die Qualifizierung an weiteren Standorten möglich sein.

Ausblick

Wie geht es nun weiter? Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband wird auf Bundes- wie Landesebene auf Basis der HZV das Konzept HÄPPI – Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung interprofessionell – weiterverfolgen und in die Fläche bringen – als Angebot für die Hausärztinnen und Hausärzte. Ob oder in welchem Umfang sie es nutzen, liegt ganz bei ihnen. Der Bayerische Hausärzteverband ist überzeugt, dass in interprofessionellen Praxisteams unter hausärztlicher Leitung der Schlüssel dazu liegt, das wachsende Patientenaufkommen ohne Verlust der Behandlungs- und unserer Lebensqualität zu bewältigen. Wie dies in der Praxis aussehen kann, kann in Modellprojekten erprobt werden. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits.

Der Bayerische Hausärzteverband wird sich im kommenden Jahr mit aller Kraft für Maßnahmen zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung einsetzen, wie etwa die Stärkung der Hausarztzentrierten Versorgung oder die Einführung einer Geringfügigkeitsgrenze bei Regressverfahren. Diese müssen für die neue Bundesregierung, ganz gleich in welcher Zusammensetzung, oberste Priorität haben.

Der 32. Bayerische Hausärztetag vom 16. bis 17. Mai 2025 unter dem Motto „Wandel gestalten – Hausärztliche Praxen in Bewegung“ in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen bietet den Mitgliedern des Bayerischen Hausärzteverbandes Gelegenheit, sich untereinander und mit dem Vorstand zu aktuellen berufspolitischen Themen und vielleicht auch schon über erste Eindrücke der neuen Bundesregierung auszutauschen. Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes e.V. und Ehrenvorsitzender Bayerischer Hausärzteverband e.V., hat bereits zugesagt, an der geplanten Podiumsdiskussion teilzunehmen und aktuelle Entwicklungen aus Berlin einzubringen.

Wie gewohnt gehört auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm zum Bayerischen Hausärztetag 2025.

Am Vorabend findet der Nachwuchstag des Bayerischen Hausärzteverbandes im Erlanger E-Werk statt: Unter dem Titel „Start-up Hausarztmedizin“ erwartet Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin wieder ein informatives Programm mit Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzten.

Auch einen Tag der Hausarztmedizin mit bundesweiten Aktionen soll es 2025 wieder geben – er fällt im kommenden Jahr auf den 14. Mai. In die zweite Runde wird im kommenden Jahr auch der bundesweite HZV-Powermonat gehen – freuen Sie sich auf Angebote, mit denen Sie noch mehr Patientinnen und Patienten für dieses optimierte Versorgungsmodell gewinnen und die HZV in Ihrer Praxis noch besser umsetzen können.

Und natürlich gibt es über das ganze Jahr 2025 hinweg Fortbildungen für hausärztliche Praxisteams – garantiert pharmafrei und auf die hausärztliche Praxis zugeschnitten. Das Fortbildungsprogramm 2025 ist bereits online unter www.hausaerzte-bayern.de/fortbildung zu finden.

Der 32. Bayerische Hausärztetag vom 16. bis 17. Mai 2025 unter dem Motto „Wandel gestalten – Hausärztliche Praxen in Bewegung“ in der Heinrich-Lades-Halle in Erlangen bietet den Mitgliedern des Bayerischen Hausärzteverbandes Gelegenheit, sich untereinander und mit dem Vorstand zu aktuellen berufspolitischen Themen und vielleicht auch schon über erste Eindrücke der neuen Bundesregierung auszutauschen. Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes e.V. und Ehrenvorsitzender Bayerischer Hausärzteverband e.V., hat bereits zugesagt, an der geplanten Podiumsdiskussion teilzunehmen und aktuelle Entwicklungen aus Berlin einzubringen.

Wie gewohnt gehört auch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm zum Bayerischen Hausärztetag 2025.

Am Vorabend findet der Nachwuchstag des Bayerischen Hausärzteverbandes im Erlanger E-Werk statt: Unter dem Titel „Start-up Hausarztmedizin“ erwartet Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin wieder ein informatives Programm mit Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzten.

Auch einen Tag der Hausarztmedizin mit bundesweiten Aktionen soll es 2025 wieder geben – er fällt im kommenden Jahr auf den 14. Mai. In die zweite Runde wird im kommenden Jahr auch der bundesweite HZV-Powermonat gehen – freuen Sie sich auf Angebote, mit denen Sie noch mehr Patientinnen und Patienten für dieses optimierte Versorgungsmodell gewinnen und die HZV in Ihrer Praxis noch besser umsetzen können.

Und natürlich gibt es über das ganze Jahr 2025 hinweg Fortbildungen für hausärztliche Praxisteams – garantiert pharmafrei und auf die hausärztliche Praxis zugeschnitten. Das Fortbildungsprogramm 2025 ist bereits online unter www.hausaerzte-bayern.de/fortbildung zu finden.